Der Vorwurf der Ungereimtheit und Schlechtigkeit ist berechtigt, wenn ein Dichter ohne zwingenden Grund davon Gebrauch macht, wie Euripides im Falle des Aigeus von Ungereimtem und wie im Falle des Menelaos im "Orestes" von Schlechtigkeit., Es scheint eine Ungereimtheit, dass der Mensch eines andern Menschen wegen da sein sollte; "vielmehr aller Andren wegen, oder wenigstens möglichst Vieler!, Mit der Zeit wurde diese scheinbare Ungereimtheit zur Natur, und man gewöhnete sich einen Korb, auf dem ein ganzes Gebäude ruhete, nicht mehr als anstößig anzusehen;, Die Ungereimtheit begann damit, daß man den Dichter für alle Charaktere seiner Poesien verantwortlich machte und jede seiner künstlerischen Reflexionen aus dem Spiegel seines eigenen Wesens herleitete., Die ärgerliche Chronik der Synode und die Ungereimtheit ihrer Entscheidungen vermehrte bei diesen wo möglich noch die herzliche Verachtung, die sie längst gegen das Papstthum hegten, und gab ihren Angriffen neue, bis jetzt noch übersehene Blößen preis., Aber indem man ihm in der Stadt die Ungereimtheit seiner Unternehmung bewies, hatte der Herzog von Parma sie vollendet., Und gleichwohl ist es so schwer nicht, diese anscheinende Ungereimtheit durch Gründe zu tilgen., Welche Ungereimtheit also, bey Herannahung desselben zu zittern, sich zu betrüben!, Ist aber dieses: welch eine Ungereimtheit wäre es nicht, in seinem ganzen Leben, alle Wünsche, alle Bemühungen nach einem einzigen Ziele zu lenken, und sich doch zu betrüben, wenn das längst erwünschte Ziel endlich erreicht wird?, Und eine solche Ungereimtheit haben die Fabeldichter selbst, so viel ich weiß, noch niemals gewagt.