"Stehn, wie so'n Vieh", äußerte Edse., "Sie haben geschlafen. - Das Vieh?, "Toni", sagte ich, "hast du - früher einmal - das Vieh gehütet?, "Gut, lassen wir es zu morgen", fuhr der Baron fort, "aber des Herrn Auge mästet das Vieh." Als er weiterging, fügte er noch hinzu: "Übrigens essen wir um Punkt eins, der Arzt hat es so verordnet.", Es war kurz vor Sonnenuntergang, überall wurde das Vieh heimgetrieben, die Hüter sangen laut, aus den Schornsteinen der Katen stieg der Rauch der Abendsuppe auf und wurde rotgolden im Abendscheine., Da wehten am ersten Maitage wieder Frühlingslüfte; es grünte in den Matten, laut jauchzten die Menschen, und gierig graste das ausgetriebene Vieh das wenige, was es fand., Ja, sie wollten nicht einmal Vieh verkaufen, damit man ihnen nicht entweder Geld- oder Futternot vorwerfe, damit es nicht heiße, sie hätten nur so- und soviel Stück zu überwintern vermögen., Der Ätti habe auch nie Heu gekauft, sagten sie, und sie wollten lieber ihr Vieh verhungern lassen, als daß man ihnen nachrede, daß sie einmal auf ihrem Hofe nicht Futter genug für ihr Vieh gemacht hätten., Freilich gab es auch Leute, die nicht Heu kauften, nicht Mitleid hatten mit ihrem Vieh, und zwar nicht aus Geiz, sondern aus Stolz und Hochmut., Heizen sollte man die Stuben und hatte kein Holz, füttern sollte man das Vieh und hatte kein Futter.